Wissen Singstimme
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- Schwangerschaft und Singen
- Wechseljahre und Singen
- Singstimme im Alter
- Anti-Aging für die Singstimme
- Schönheitsoperation an den Stimmbändern?
Schwangerschaft und Singen
Die Singstimme wird in der Schwangerschaft durch die hormonelle Umstellung eher günstig beeinflusst. Die Schleimhaut lagert etwas mehr Flüssigkeit ein als sonst und der Stimmlippenschluss wird dadurch eher besser, die Stimme funktioniert müheloser. Erst in den letzten Schwangerschaftsmonaten kann es Probleme geben durch eine leicht eingeschränkte Atemfunktion, weil das Kind das Zwerchfell etwas nach oben drückt und die Lunge sich so etwas weniger füllen kann.
Nach der Geburt, die eine plötzliche massive körperliche Umstellung bedeutet, nicht nur hormonell, sondern auch durch die deutlichen Volumenänderungen vor allem im Bauchraum, funktioniert die Stimme für einige Wochen etwas anders als gewohnt. Die gedehnten Bauchmuskeln müssen ihre Form wieder finden, die Bewegungsabläufe im Atmungsapparat müssen sich wieder anpassen und eingewöhnen.
Oft sind Mütter mit Neugeborenen müde und schlapp, da der Heilungsprozess, die Rückbildung, das Stillen und der oft unregelmässige Schlafrhythmus eine grosse körperliche Strapaze bedeuten. Da ist es absolut normal, dass professionelles Singen in den ersten Wochen und Monaten meist nicht möglich ist.
Wechseljahre und Singen
Viele Sängerinnen haben Angst vor der hormonellen Umstellung durch die Wechseljahre. Der Rückgang der weiblichen Hormone hat tatsächlich körperliche Veränderungen zur Folge, die den Kehlkopf und den Vokaltrakt betreffen können. Die Schleimhäute werden trockener, die Geschmeidigkeit der feinen Bewegungen kann etwas abnehmen. Es sind aber nur wenige Frauen, bei denen es aus organischen Gründen zu deutlichen Stimmproblemen kommt. Die Angst vor der möglichen Veränderung hat erfahrungsgemäss die grössere negative Wirkung auf die Stimmgebung. Oft kommt es auch vor, dass durch den Hormonwandel bisher unbemerkte technische Mängel deutlicher hervortreten, die aber auch zu diesem Zeitpunkt noch behoben werden können.
Singstimme im Alter
Wie am übrigen Körper, so gibt es auch am Kehlkopf und am Vokaltrakt altersbedingte Veränderungen. Knorpel verknöchert und verliert dadurch Beweglichkeit, Muskelzellen schwinden und werden durch Bindegewebe ersetzt, Schleimhaut wird dünner und trockener. Zusätzlich kann die Steuerung der Stimme etwas verändert werden. Bei guter Stimmtechnik und regelmässigem Gebrauch der Stimme, kann aber die Fähigkeit zu Singen zum Teil bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Auch in diesem Lebensabschnitt sind funktionelle Störungen häufiger als organische, d.h. sehr oft kann auch bei älteren Menschen die Fähigkeit zu singen wieder hergestellt werden.
Anti-Aging für die Stimme
Der geschützte Begriff ‚Anti-Aging für die Stimme’ stammt von der Gesangspädagogin Prof. Elisabeth Bengtson-Opitz. ‚Anti-Aging für die Stimme’ ist ein gesangspädagogisches Konzept mit dem Ziel, die Stimme lebenslang leistungsfähig zu erhalten. Das Buch mit dem gleichnamigen Titel enthält Gesangs- und Atemübungen. Es macht älteren Menschen Mut, sich in jedem Alter mit der Stimme zu befassen: ‚Use it or loose it!’ (‚Brauche sie oder verliere sie!’) Mit Stimmbildung können altersbedingte stimmliche Mängel ausgeglichen werden.
Schönheitsoperation an den Stimmbändern?
In Zeitungen machen Berichte über Schönheitsoperationen an Stimmbändern die Runde. Dabei handelt es sich um Injektionen in den Stimmbandmuskel. Es braucht dazu keine Vollnarkose. Diese ‚Schönheitsoperation’ an Stimmbändern verhilft in gewissen Fällen, eine alternde Sprech- (manchmal sogar Singstimme) wieder zu verbessern. Als Schönheitsoperation kann man diesen Eingriff aber eigentlich nicht bezeichnen, da die Verbesserung der Stimme kein Luxus ist; es ist die Wiederherstellung einer sozial und psychisch äusserst wichtigen Funktion. In vielen Fällen haben diese Eingriffe eine überraschende Verbesserungen der Sprech- und Singstimme zur Folge.